Die Städte Kelheim und Saal a.d. Donau sowie der Landkreis Kelheim haben das gemeinsame Ziel formuliert, ihren Bürgern und Besuchern eine ernstzunehmende Alternative zur Nutzung des privaten PKWs anzubieten. Die Gemeinden möchten aufgrund der steigenden Verkehrsbelastung und der formulierten Klimaschutzziele eine Verkehrslösung etablieren, die eine „klimaschonende Mobilität für Alle“ bietet und zugleich Modellcharakter für andere Gemeinden in Deutschland hat.
Durch die Stilllegung der Bahnstrecke Saal – Kelheim im Jahr 1998 ist Kelheim eine von nur zwei Kreisstädten in Bayern ohne Bahnanschluss. Die TTK prüfte zusammen mit ihren Partnern
IBS,
REBEL und
Moja Design im Rahmen einer Machbarkeitsstudie verschiedene Möglichkeiten zur Wiederherstellung des Anschlusses Kelheims an den Saaler Bahnhof. Hierbei wurden neben der Einrichtung einer Seilbahnverbindung sechs weitere Maßnahmen im Rahmen eines Verkehrsmittelvergleichs untersucht, u.a. eine Busnetzumstrukturierung, der Ausbau des On-Demand-Angebots und der Ausbau des Radverkehrsnetzes geprüft und verglichen. Für jede Variante wurde ein Konzept entwickelt, sowie die Kosten und Nachfragepotentiale mit Hilfe des Landesverkehrsmodells Bayern ermittelt.
Insgesamt ergab die Untersuchung für das Seilbahnsystem eine zu geringe Nachfrage - die Seilbahn erschließt das Kelheimer Stadtgebiet nur punktuell – um den baulichen Aufwand mit den damit verbundenen prognostizierten Kosten zu rechtfertigen.
Eine Alternative zur Seilbahn stellt die Umstrukturierung des Busnetzes dar. Das derzeitige Busnetz bietet nur eine unregelmäßige Verbindung zwischen Kelheim und dem Bahnhof Saal, wobei die Anschlussqualität an die Züge außerhalb der Pendlerzeiten oft mangelhaft ist. Die TTK empfiehlt daher die Einführung einer neuen Direktbuslinie im 20 bis 40-Minuten-Takt, deren Fahrplan sich an dem des SPNV orientieren. Zusätzlich wurde empfohlen, den Verlauf der bestehenden Linien anzupassen.
Der Ausbau der Fahrradinfrastruktur stellt eine weitere mögliche Variante zum besseren Anschluss Kelheims an den Saaler Bahnhof dar. Aktuell ist kein durchgehendes Radverkehrsnetz vorhanden. Zudem entsprechend die bestehenden Anlagen teils nicht mehr den heutigen Anforderungen. Mögliche Maßnahmen sind daher die Schaffung zwei neuer Radschnellwege zwischen Kelheim und dem Bahnhof Saal (nördlich und südlich der Donau), die Beseitigung bestehender Lücken im Radverkehrsnetz und eine neue Fuß- und Radverkehrsbrücke über die Donau.
Final empfiehlt sich aufgrund der Kostenprognose, der zu erwartenden Nachfrage und verkehrlichen Wirkung eine Kombination der Busnetzumstrukturierung und des Ausbaus des Radverkehrsnetzes.
Bildquelle: Moja Design